Eine Person geht barfuß durch ein spiralförmiges Labyrinth aus Steinen, das auf einem Sandboden in der Nähe einer Klippe mit Blick auf das Meer angeordnet ist. Wellen schlagen gegen die Felsen im Hintergrund. Das Bild soll eine Analogie zum Zugang zur menschlichen Mitte – dem Selbst – darstellen.

Das Selbst

Deine innere Instanz für bewusste Selbstführung

In uns allen existiert ein innerer Kern – das Selbst, wie es in der Theorie des Inneren Familien Systems (IFS) von Richard C. Schwarz genannt wird. Dieses Selbst ist ruhig, klar und heil und hilft uns, emotional intelligent durch das Leben zu gehen. Anstatt sofort perfekte Lösungen zu finden, laden wir dich ein, gemeinsam zu reflektieren, wie du durch den Zugang zu deinem Selbst mehr Bewusstsein, Mitgefühl und Gelassenheit in deinen Alltag bringen kannst.

» Ein Mensch mit Selbstführung ist leicht zu identifizieren.
Andere beschreiben eine solche Person als offen, zuversichtlich,
wohlwollend – als jemanden mit Präsenz. «

Richard C. Schwartz

Eine Person, die ein Schild mit den Wörtern „COURAGE LOVE COMPASSION“ in roten Buchstaben hält. Die Person trägt eine rosa Bluse und hat rot lackierte Fingernägel. Das Schild hat einen hellen Holzrahmen und ist auf einem beigen Hintergrund positioniert.

Die Qualitäten des Selbst – Dein emotionaler Anker

Das Selbst trägt Eigenschaften in sich, die dir helfen, dich selbst besser zu verstehen und mit deiner Umwelt in Einklang zu kommen. Diese Qualitäten, die Schwartz mit den „8 C’s“ umschreibt, müssen nicht erlernt werden, sie sind bereits da – du musst sie nur wiederentdecken:

  • Klarheit (Clarity)
    Klarheit bedeutet, Situationen und Emotionen ohne Vorurteile oder Ablenkungen wahrzunehmen. Sie hilft uns, die Dinge zu sehen, wie sie wirklich sind.

    Impuls: Wann hast du das letzte Mal in einer Situation Klarheit empfunden?

  • Mitgefühl (Compassion)
    Mitgefühl ist die Fähigkeit, sich selbst und anderen mit Offenheit und Freundlichkeit zu begegnen. Es fördert eine tiefe emotionale Intelligenz und stärkt unsere Resilienz.

    Impuls: Wo kannst du heute mehr Mitgefühl in dein Leben einfließen lassen – für dich oder andere?

  • Gelassenheit (Calmness)
    Gelassenheit zeigt sich in Momenten, in denen wir uns erlauben, nicht alles kontrollieren zu müssen. Sie wächst mit der Zeit, wenn wir uns auf das Selbst stützen und es uns erlaubt, ruhig zu bleiben, auch wenn es stürmisch wird.

    Impuls: Was könntest du tun, um heute Gelassenheit in deinem Leben zu stärken?

  • Neugier (Curiosity)
    Neugier hilft uns, offen auf neue Erfahrungen zuzugehen und auch in schwierigen Situationen zu lernen. Sie ist der Schlüssel zu Wachstum und innerer Freiheit.

    Impuls: Wann hast du das letzte Mal mit Neugier auf etwas Unbekanntes reagiert?

  • Zuversicht (Confidence)
    Vertrauen bedeutet, zu wissen, dass wir uns selbst und dem Leben vertrauen können, auch wenn es schwierig wird. Es ist die stille Kraft, die uns durch Unsicherheiten trägt.

    Impuls: Wann hast du zuletzt gespürt, dass du dir und deinem Weg vertrauen kannst?

  • Kreativität (Creativity)
    Kreativität ermöglicht es dir, auf neue Weise zu denken und innovative Lösungen für Probleme zu finden. Sie eröffnet dir neue Handlungsspielräume, besonders wenn du dich blockiert fühlst.

    Impuls: Wann hast du zuletzt eine Situation kreativ gelöst oder eine neue Perspektive eingenommen?

  • Mut (Courage)
    Mut bedeutet, trotz Unsicherheiten oder Ängsten weiterzugehen. Es ist der innere Antrieb, neue Wege zu erkunden und über deine Komfortzone hinauszuwachsen.

    Impuls: In welcher Situation hast du zuletzt Mut gezeigt? Wie hat es dir geholfen?

  • Verbundenheit (Connectedness)
    Verbundenheit ist das Gefühl, mit anderen und der Welt um dich herum in Einklang zu sein. Es nährt dein Gefühl von Zugehörigkeit und stärkt deine Beziehungen zu anderen.

    Impuls: Wann hast du dich zuletzt tief verbunden gefühlt – mit dir selbst oder anderen?

Eine Person balanciert auf einem Hochseil über das Meer, das von felsigen Klippen gesäumt ist. Die Person trägt ein grünes Hemd und einen gelben Helm. Im Hintergrund sind die weiten, blauen Wellen des Ozeans und die steil abfallenden Klippen deutlich sichtbar. Das Bild stellt eine Metapher für den Balanceakt dar, dem jeder Mensch gegenübersteht, der nach Klarheit und Verbundenheit inmitten von äußerem und innerem Chaos steht.

Der Innere Beobachter – Deine Einladung zur Selbstreflexion

Der Innere Beobachter ist kein allwissender Teil von uns, sondern eher ein stiller Begleiter, der uns dabei hilft, unsere Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, ohne sofort zu handeln. Er gibt uns die Möglichkeit, Emotionen zu beobachten, ohne sie sofort zu bewerten oder auf sie zu reagieren. Forschungen zur Metakognition, also der Fähigkeit, über das eigene Denken nachzudenken, zeigen, dass diese Fähigkeit essenziell für bewusstes Handeln ist (Dunlosky & Metcalfe, 2009).

Durch den inneren Beobachter ist es uns möglich, innezuhalten und zu fragen: „Was passiert gerade in mir, und wie möchte ich damit umgehen?“ Diese Fähigkeit ist ein wesentlicher Bestandteil der Emotionalen Intelligenz und stärkt unsere Selbstführung.

Eine kleine Buddha-Statue ist in der Mitte des Bildes platziert, umgeben von mehreren transparenten Kristallen auf einer hellen Oberfläche. Im Hintergrund sind unscharfe, helle Formen zu erkennen.

Spirituelle Parallelen – Was wir von Weisheitstraditionen lernen können

In vielen spirituellen Traditionen findet sich die Idee, dass wir nicht unsere Gedanken und Gefühle sind, sondern dass sie vorübergehende Phänomene sind. Der Buddhismus spricht vom Konzept des Nicht-Selbst (Anatta), das uns einlädt, uns von der Identifikation mit flüchtigen Emotionen zu lösen. Im Yoga ist es das Atman, das ewige Selbst, das jenseits aller weltlichen Herausforderungen steht.

Diese spirituellen Lehren erinnern uns daran, dass der Zugang zu unserem inneren Selbst nicht nur psychologisch, sondern auch spirituell von unschätzbarem Wert ist. Sie bieten uns eine tiefere Perspektive auf Gelassenheit und Vertrauen, die im Kern unserer emotionalen Intelligenz liegen.

Wie du dein inneres Selbst aktivieren kannst

Der bewusste Zugang zu deinem Selbst erfordert regelmäßige Reflexion und Achtsamkeit. Studien belegen, dass Achtsamkeit und regelmäßige Meditation nicht nur die Selbstführung, sondern auch die emotionale Intelligenz signifikant verbessern können (Good et al., 2016). In stressigen Situationen innezuhalten, tief durchzuatmen und sich zu fragen: „Wie kann ich bewusst und aus meinem Selbst heraus reagieren?“ ist ein einfacher, aber effektiver Ansatz.

Durch diese Praxis stärkst du deinen Inneren Beobachter und entwickelst die Fähigkeit, bewusster und gelassener mit Herausforderungen umzugehen.

Schlussgedanken – Dein inneres Selbst als Kraftquelle

Das Selbst nach Richard C. Schwarz ist eine kraftvolle Ressource, die es uns ermöglicht, mit Klarheit, Mitgefühl und Gelassenheit durch das Leben zu gehen. Durch regelmäßige Achtsamkeitspraxis und Selbstreflexion kultivierst du diese Qualitäten und förderst nicht nur deine eigene emotionale Intelligenz, sondern auch eine tiefere, authentische Verbindung zu dir selbst und zu anderen.

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